Maßnahmen zur Gemeinschaftsbildung

Beispielmassnahmen

Sich geborgen fühlen

Auf dieser Seite finden Sie Beispiele für Maßnahmen zur Gemeinschaftsbildung, die in einer Arbeitsgruppe mit Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen und An- und Zugehörigen entworfen wurden. Sie finden die jeweiligen Maßnahmen nach Zielgruppen in den drei Untermenüs oben zum Download als PDF.

Die Arbeitsgruppe entwickelte die Maßnahmen auf der Basis der folgenden konzeptuellen Überlegungen:

Alle Maßnahmen zielen darauf ab, ein Gefühl von Geborgenheit in der Einrichtung für Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen und An- und Zugehörigen zu schaffen. Dieses Ziel umfasst die Erfahrung von Sicherheit, Wohlbefinden und Akzeptanz und dient dazu Einsamkeit und soziale Isolation zu reduzieren. Das Herangehen muss dabei nachhaltig und praktikabel gestaltet sein und in der Umsetzung auf positive Möglichkeiten und die Freude am Tun fokussieren. Das langfristige Ziel ein Gefühl von Geborgenheit zu schaffen, hängt von drei Dimensionen ab, denen jeweils spezifische Voraussetzungen zugeordnet sind (die Untermenüs oben bzw. die folgenden Links führen zu tabellarischen Übersichten der Maßnahmen als PDF):

1. Die individuellen Perspektiven und Bedürfnisse aller drei Zielgruppen werden beachtet. Dies bedeutet, dass Gemeinschaft nicht aufgezwängt werden soll und individuelle Wünsche nach sozialen Kontakten berücksichtigt werden müssen. Voraussetzungen dieser Dimension sind, dass alle drei Gruppen über ein Rückmeldungsmanagement spiegeln können, inwieweit Verbesserungswünsche bestehen. Im Alltag müsse Offenheit für die Bedürfnisse der Bewohner:innen herrschen und diese müssen sich in der Einrichtung zu Hause fühlen können. Die individuellen Bedürfnisse der Bewohner:innen nach Freizeitangeboten und Ausflügen sollten bekannt und das Angebot darauf abgestimmt sein. Alle drei Gruppen sollten ausreichend Informationen erhalten, um ihre eigenen Bedürfnisse äußern zu können und für ihren Beitrag in der Einrichtung wertgeschätzt werden. Die Mitarbeiter:innen sollten bei ihren alltäglichen Kommunikationsaufgaben entlastet werden.

2. Die Kommunikation und Interaktion zwischen allen Zielgruppen gelingen. Hierzu gehört, dass alle drei Gruppen respektvoll miteinander umgehen, Beistand für sämtliche Lebenslagen erfahren und Freude miteinander teilen. Voraussetzungen dieser Dimension sind, dass ein Vertrauensverhältnis zwischen allen Zielgruppen etabliert ist. Die Zielgruppen finden sich in bedarfsorientierten Netzwerken zusammen und verfügen über einen Kreis von festen Bezugspersonen. Im täglichen Miteinander wird Zeit für positive Aufmerksamkeit und Gespräche geschaffen. Der Bewohner:innen-Beirat wird aktiviert und in weitere Netze eingebunden. Die Einrichtung unterstützt dabei, Besuche für Bewohner:innen zu ermöglichen. Mitarbeiter:innen und An- und Zugehörige haben die Möglichkeit, themenspezifische Weiterbildungsangebote wahrzunehmen und selbst mitzugestalten.

3. Die Kommunikation und Interaktion innerhalb der jeweiligen Zielgruppe gelingen. Voraussetzungen dieser Dimension sind, dass die Bewohner:innen die Möglichkeit haben sich untereinander wahrzunehmen und Kontakte zueinander aufzubauen. Die Mitarbeiter:innen haben Ansprechpersonen und es bestehen Angebote, in denen sie sich austauschen können. Den An- und Zugehörigen werden Gelegenheiten in der Einrichtung geboten, in denen sie sich miteinander treffen und vernetzen können und am Leben der Einrichtung teilnehmen können.
Für alle Maßnahmen sind im Projekt exemplarisch Checklisten erstellt worden, die dazu beitragen, vor und während des Prozesses den Überblick zu behalten. In diesem Kapitel wird zu jeder Maßnahme ein Implementierungsweg beschrieben, welcher um mögliche Kosten und Evaluation aus den Checklisten bei den wissenschaftlich evaluierten Maßnahmen ergänzt wird. Die hier genannten Maßnahmen und der Plan ihrer Durchführung sind zu Ihrer Orientierung gedacht und sollen Ihnen Denkanstöße für eigene Maßnahmen bieten. Die hier genannten Schritte zur Durchführung einer Maßnahme müssen jeweils auf die konkreten Bedarfe der Zielgruppe und die Gegebenheiten der Einrichtung angepasst werden.