2 Planung der Stakeholdereinbindung

Neben einer allgemeinen Erfassung der Stakeholder kann durch die Stakeholder-Analyse zudem direkt festgelegt werden, mit welchen Rollen und Aufgaben die identifizierten Stakeholder im Prozess potenziell auftreten oder auch eingebunden werden können. Dabei bestehen von einer passiven bis zur aktiven Beteiligung im Prozess verschiedene Möglichkeiten. Im Rahmen einer eher passiven Einbindung würden Akteure bspw. lediglich informiert werden oder bei Veranstaltung mithören. Aktiv hingegen ist die Beteiligung, wenn die Akteure die Methoden, Inhalte etc. des Veränderungsprozesses mitgestalten. Die Akteure können beispielsweise vorab ihrer Rolle entsprechend als Zuhörer:in, Mitdenker:in, Berater:in, Partner:in, Entscheider:in zugeordnet werden. Spätestens bei der Ansprache der Stakeholder sollten jedoch die Rollen und die gegenseitigen Erwartungen an die gemeinsame Arbeit im Prozess thematisiert werden. Eine Grundidee partizipativen Herangehens ist es, möglichst verschiedene Akteure in den verschiedenen Veränderungsprozessschritten aktiv einzubeziehen und dies vorab zu planen.

Sollte zu diesem Zeitpunkt schon feststehen, welche Formate und Methoden durchgeführt werden, so kann zudem geplant werden, in welchen davon die Stakeholder passiv teilnehmen oder an der Gestaltung (z.B. Planung und Vorbereitung und/oder Durchführung) aktiv mitwirken. Dies können beispielsweise sein: die Arbeitsgruppe, ein Steuerungsgremium, Workshops, Interviews, Fragebögen, Informationsveranstaltungen. Zudem ist es nicht immer notwendig, dass alle Teilnehmer:innen in jedem Schritt involviert sind. So kann es sein, dass Bewohner:innen in der Arbeitsgruppe bei der Zielformulierung und Erarbeitung von Maßnahmen, die etabliert werden sollen, sowie verschiedenen Workshops eingebunden werden, hingegen im Steuerungsgremium nicht vertreten sind. Es kann sogar notwendig sein, dass Teilnehmer:innen aus bestimmten Formaten nicht in anderen Formaten beteiligt werden, um die Offenheit aller Teilnehmer:innen zu garantieren.

Kernpunkte

  • Überlegung/ Auflistung verschiedener Möglichkeiten der Einbindung in den Prozess für jeden Stakeholder
  • Vorüberlegungen anstellen, welche Stakeholder eher passiv und welche eher aktiv beteiligt werden

Beispiel aus dem Projekt

Für das Projekt wurden Stakeholder in mehreren verschiedenen Formaten eingebunden. Corona-bedingt musste vom vorgesehenen Vorgehen der Workshops abgewichen werden. Somit fand für jede Zielgruppe je ein Workshop zur Priorisierung von Maßnahmen [Link Priorisierung] statt.

Das Steuerungsgremium bestehend aus:

  • Provinzoberin der Kongregation der Franziskanerinnen, Geschäftsführung Altenheim St. Clara, Einrichtungsleitung Altenheim St. Clara, Pflegedienstleitung Altenheim St. Clara, wissenschaftliche Leitungen des Projektes an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) und Altenheim St. Clara, Projektteam
    o Begleitet Prozesse innerhalb des Projektes
    o Fungieren als Kontrollgremium für die Implementierung der Maßnahmen

Das Projektteam, bestehend aus:

  • Mitarbeiter:innen des Altenheims St. Clara
    o Verantwortlich für den Praxisteil des Projektes
  • Mitarbeiter:innen der UW/H
    o Wissenschaftliche Begleitung und Erhebungen

Die Arbeitsgruppe, bestehend aus:

  • Jeweils 2 Vertreter:innen für die Zielgruppe der Bewohner:innen, der Zugehörigen und der Mitarbeiter:innen
    o Begleitet alle Prozessschritte im Projektverlauf in ca. 10 Treffen

Workshops unter Beteiligung von:

  • Maximal 14 Personen aus der Arbeitsgruppe und Projektmitarbeiter:innen
    o Begleitung der Entwicklungen in den jeweiligen Wohnbereichen