1 Identifikation der beteiligten Stakeholder

Bevor mit einem Veränderungsprozess und der Erarbeitung eines Konzeptes bzw. von Maßnahmen begonnen werden kann, sollte eine Umfeld- oder auch Stakeholder-Analyse stattfinden. Mit Stakeholdern sind Interessen – oder Anspruchsgruppen gemeint, die von der Umsetzung betroffen sind – unabhängig der Ausprägung ihrer jeweiligen Beteiligung an der Durchführung.

Die Stakeholder-Analyse hat zum Ziel, dass alle relevanten Interessengruppen und deren Einfluss im Prozess identifiziert werden können. In stationären Pflegeeinrichtungen können dies beispielsweise je nach Vorhaben lediglich die Bewohner:innen und bestimmte Gruppen der Mitarbeiter:innen der Einrichtung sein oder aber darüber hinaus auch externe mit der Einrichtung kooperierende Institutionen oder direkte Angehörige. Die Stakeholder-Analyse ist ein wichtiges Instrument, besonders wenn durch einen Prozess die Partizipation und Gemeinschaftsbildung gefördert werden soll. Sie stellt sicher, dass alle relevanten Personengruppen, die für die Erreichung des Ziels benötigt werden oder unmittelbar davon betroffen sind, identifiziert und eingebunden werden können. Zudem sollte die Stakeholder-Analyse fortwährend im Veränderungsprozesses aktualisiert werden. Möglicherweise werden andere, zusätzliche Stakeholder im Verlauf identifiziert oder bestehende Stakeholder sind für den weiteren Verlauf nicht mehr relevant. Die Stakeholder-Identifikation kann unterschiedlich stark strukturiert und mit Hilfe verschiedener Methoden erfolgen. Darüber hinaus können in diesem Schritt Vorüberlegungen darüber stattfinden, welchen Einfluss die Stakeholder auf den Prozess haben (könnten), um dies für die weitere Planung zu berücksichtigen. Um die Partizipation bereits in diesem Schritt zu fördern, können zudem Vertreter:innen verschiedener Personengruppen bereits einbezogen werden. In der stationären Altenpflege sind mögliche Stakeholder die Mitarbeiter:innen, Bewohner:innen und An- und Zugehörigen [Link Hintergrund]. So könnte bspw. im Rahmen stationärer Langzeitpflegeeinrichtungen ein Kreis der Mitarbeiter:innen bzw. eine Person aus der Mitarbeiter:innenvertretung , die Bewohner:innenvertretung sowie ein:e Angehörige:r und eine Person des Trägers beteiligt werden.

Kernpunkte

  • Stakeholder sind Interessen- oder Anspruchsgruppen, die von der Veränderung betroffen sind
  • Stakeholder innerhalb der Einrichtung erfassen
  • Stakeholder außerhalb der Einrichtung erfassen
  • Einfluss der jeweiligen Stakeholder auf das Vorhaben einschätzen

Beispiel aus dem Projekt

Im Rahmen des Projektes wurde ein Mapping-Verfahren verwendet, um zu Beginn des Projektes gemeinsam Stakeholder festzulegen.

Stakeholder des Projekts waren somit:

  • Ordensschwestern (sowohl im Mutterhaus der Franziskanerinnen tätig als auch in der Pflegeeinrichtung Altenheim St. Clara stationär versorgt)
  • Provinzoberin der Kongregation der Franziskanerinnen
  • Geschäftsführung der Altenpflegeeinrichtung Altenheim St. Clara
  • jeweils zuständige Einrichtungs- und Pflegedienstleitung,
  • wissenschaftliche Projektleitung an der Universität Witten/Herdecke
  • Projektteam (Projektleitung aus Altenheim St. Clara, wissenschaftliche Mitarbeiter:innen der Universität Witten/Herdecke und Altenheim St. Clara, Pflegefachkraft aus Altenheim St. Clara)
  • Bewohner:innen von Altenheim St. Clara (mit und ohne Ordenszugehörigkeit)
  • Angehörige der Pflegeheimbewohner:innen (z.B. erweiterte Familie, Ordensschwestern, Freund:innen, Bekannte, ehemalige Nachbar:innen, ehemalige Arbeitskolleg:innen etc.)
  • Mitarbeiter:innen von Altenheim St. Clara (Pflegedienst, Sozialer Dienst, Hauswirtschaft, Pforte)
  • Zugehörige (Grundschule, weiterführende Schulen, Kindergarten, ambulanter Hospizdienst, ehrenamtlich Tätige, Freund:innen der Ordensgemeinschaft, eine zweite, im Mutterhaus lebende, kleine Ordensgemeinschaft, (Kinder-)Tanzgruppen, Missionare auf Zeit, Musikvereine und Chöre)

Handreichung Zielgruppen

Für den Veränderungsprozess relevante Zielgruppe(n)

Bewohner:innen

  • Wohnbereich(e): ________________________________________
  • gesamte Einrichtung
  • mobilitätseingeschränkt
  • kognitiv beeinträchtigt
  • Sonstige:

Mitarbeiter:innen

  • Pflege
  • Betreuung
  • Sozialer Dienst
  • Hauswirtschaft
  • Verwaltung
  • Pforte
  • Sonstige:

Angehörige

  • Ehepartner:innen/ Lebenspartner:innen
  • Kinder
  • Enkelkinder
  • Freund:innen
  • Nachbar:innen
  • Sonstige:

Zugehörige

  • Kindertagesstätten
  • Hospizvereine
  • Sportvereine
  • Grundschulen
  • Ehrenamtliche
  • Glaubensgemeinde
  • Weiterführende Schulen
  • Musikvereine/Chöre
  • Sonstige:

Handreichung Leitungspersonal / Oberes Management

  • Geschäftsführung
  • Einrichtungsleitung
  • Verwaltungsleitung
  • Sonstige:

Mittleres Management

  • Leitung Pflegedienst
  • Leitung Sozialer Dienst
  • Leitung Hauswirtschaft
  • Sonstige: