9 Risiken festlegen

Anschließend können für die Beziehungen zwischen den Zwischenzielen und den Maßnahmen jeweils Risiken und nicht beeinflussbare Gegebenheiten benannt werden. Es soll also gefragt werden, was Hindernisse sein könnten, die dazu führen, dass eine bestimmte Maßnahme nicht das erhoffte Zwischenziel erreicht. Beispielsweise könnte es sein, dass Bewohner:innen sich in einem Gesprächskreis treffen, der einen lokalen Dialekt aufrechterhalten und ihnen so ein Gefühl von Heimat geben soll. In der jeweiligen Einrichtung wohnen jedoch nur wenige Personen, die diesen Dialekt sprechen. Ein weiteres Beispiel könnte sein, dass Supervisionen für Mitarbeiter:innen eingeführt werden sollen, jedoch keine überschneidende Anwesenheit von ausreichend Mitarbeiter:innen an einem Tag erreicht werden kann. In der Theory of Change werden diese nicht beeinflussbaren Gegebenheiten als “Annahmen” bezeichnet. Um sich jeweils detailliert den Risiken und Annahmen widmen zu können kann auch dieser Schritt in Kleingruppen durchgeführt werden.

Kernpunkte

  • Risiken und Annahmen liegen außerhalb der Reichweite der Maßnahmen
  • Risiken und Annahmen sollten vorab bestimmt werden

Beispiel aus dem Projekt

Das Festlegen von Risiken und Annahmen kann ebenfalls durch eine andere Gruppe übernommen werden, um eine Außenperspektive auf die geplanten Interventionen zu erhalten. Daher wurde im Rahmen des Projektes das Bestimmen von Annahmen und Risiken in einem Steuerungsgremium durchgeführt. Hier konnte die Perspektive von Leitungspositionen mit eingeholt werden und somit frühzeitig auf strukturelle Herausforderungen hingewiesen werden.