In einem Fall kann eine Maßnahme sehr gut gelingen und in einem anderen gerade nicht. Dies kann zum Beispiel daran liegen, dass eine Maßnahme nicht zu den Abläufen der Einrichtung passt oder von einer Gruppe der Leistungserbringer:innen oder -empfänger:innen nicht angenommen wird. In der Umsetzung von Maßnahmen ist daher zwischen dem Prozess der Umsetzung und dessen Ergebnis zu unterscheiden. Nicht für jede Änderung ist es notwendig, die Umsetzung selbst zu bewerten. Dies kann jedoch hilfreich sein, um zu verstehen, aus welchem Grund eine Maßnahme nicht etabliert werden konnte oder gerade sehr gut angenommen wurde. Diese Erkenntnisse können das Vorgehen der/des Projektverantwortlichen reflektieren helfen und sein/ihr Vorgehen bei einem darauffolgenden Änderungsprozess anleiten.
Kernpunkte
- Die Umsetzung und ihr Ergebnis unterscheiden
- Eine Auswertung der Umsetzung ist nicht immer notwendig
- Sie hilft die (zukünftige) Umsetzung zu optimieren
Handreichung Die Umsetzung bewerten
Um den Umsetzungsprozess auszuwerten können die folgenden an das Modell von Enola Proctor et al. (2011) angelehnten Fragen beantwortet werden.
- Wie bewerten die Leistungserbringer:innen die Maßnahme?
- Wie bewerten Leistungsempfänger:innen die Maßnahme?
- Was waren hindernde und fördernde Faktoren für die Annahme der Maßnahme?
- Wie passt die Maßnahme in die Abläufe der Einrichtung?
- Welche Kosten entstehen?
- Wie alltagstauglich ist die Maßnahme für die Leistungserbringer:innen?• Wie alltagstauglich ist die Maßnahme für die Leistungsempfänger:innen?
- Wurden alle zur Maßnahme gehörenden Aktivitäten durchgeführt?
- Wie viele von den Leistungserbringer:innen nehmen an der Maßnahme teil?• Erhalten alle Leistungsempfänger:innen, die einen Bedarf haben, die Maßnahme?
- Wird nach dem Ende des Änderungsprozesses diese Maßnahme weitergeführt?
[Quelle: E. Proctor, H. Silmere, R. Raghavan, P. Hovmand, G. Aarons, A. Bunger, et al. (2011): Outcomes for implementation research: conceptual distinctions, measurement challenges, and research agenda, Adm Policy Ment Health 2011 Vol. 38 Issue 2 Pages 65-76, DOI: 10.1007/s10488-010-0319-7.]